In der Geschichte der Erde gab es mehrere Massenaussterben, die durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht wurden. Diese Ereignisse zeigen, dass der Klimawandel nicht immer der Hauptverursacher von Artensterben war, sondern dass auch andere natürliche und anthropogene Einflüsse eine bedeutende Rolle spielten.
Die fünf großen Massenaussterben
Die Erde hat fünf bedeutende Massenaussterben erlebt, die das Leben auf unserem Planeten drastisch verändert haben. Diese sind:
- Ende des Ordoviziums (vor 444 Millionen Jahren): Dieses Ereignis führte zum Verlust von etwa 86 % der Arten und wurde durch intensive glaziale und interglaziale Perioden verursacht, die dramatische Meeresspiegelschwankungen und Veränderungen der Küstenlinien mit sich brachten. Tektonische Aktivitäten, die die Appalachen emporhoben, führten zu verstärktem Verwitterung und CO2-Sequestrierung, was klimatische und ozeanische chemische Veränderungen verursachte.
- Spätes Devon (vor 360 Millionen Jahren): Rund 75 % der Arten starben aus, hauptsächlich aufgrund des raschen Wachstums und der Diversifikation von Landpflanzen, die eine schnelle und schwere globale Abkühlung verursachten.
- Ende des Perms (vor 250 Millionen Jahren): Dies war das größte Massenaussterben in der Erdgeschichte, bei dem etwa 96 % der Arten verloren gingen. Intensive vulkanische Aktivitäten in Sibirien führten zu globaler Erwärmung, erhöhter CO2- und Schwefelkonzentration, Ozeanversauerung und saurem Regen.
- Ende des Trias (vor 200 Millionen Jahren): Etwa 80 % der Arten starben aus, hauptsächlich aufgrund von Unterwasservulkanismus im zentralatlantischen magmatischen Gebiet, der zu globaler Erwärmung und erheblichen Veränderungen der ozeanischen Chemie führte.
- Ende der Kreidezeit (vor 65 Millionen Jahren): Dieses Ereignis, das das Aussterben der Dinosaurier verursachte, führte zum Verlust von etwa 76 % der Arten. Es wurde durch einen Asteroideneinschlag in Yucatán, Mexiko, ausgelöst, der eine globale Katastrophe und rasche Abkühlung verursachte, unterstützt durch vulkanische Aktivitäten und tektonische Veränderungen (Royal Society) (Cambridge) (Oxford University).
Faktoren jenseits des Klimawandels
Neben dem Klimawandel spielten auch andere Faktoren eine entscheidende Rolle bei den bisherigen Aussterbeereignissen. Dazu gehören:
- Vulkanische Aktivitäten: Intensive Vulkanausbrüche setzten große Mengen an Treibhausgasen und anderen chemischen Verbindungen frei, die das Klima und die Ozeanchemie stark veränderten.
- Meeresspiegelschwankungen: Diese führten zu erheblichen Veränderungen der Lebensräume an den Küsten und hatten tiefgreifende Auswirkungen auf die Meeres- und Küstenökosysteme.
- Asteroideneinschläge: Solche Einschläge verursachten massive ökologische Umwälzungen und führten zu weitreichenden klimatischen und geologischen Veränderungen (Royal Society) (Oxford University).
Der aktuelle Klimawandel und das Artensterben
Aktuelle Berichte des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) zeigen, dass der derzeitige menschlich verursachte Klimawandel nicht die primäre Ursache des aktuellen Artensterbens ist. Vielmehr sind es die Veränderungen der Landnutzung, die Zerstörung von Lebensräumen, die Übernutzung von Ressourcen, Verschmutzung und invasive Arten, die den größten Einfluss auf die Biodiversität haben. Während der Klimawandel die Risiken für viele Arten erhöht, ist er nicht der alleinige Treiber des aktuellen Artensterbens (IPCC) (IPCC).
NatureFirst-Initiative: Lernen aus der Vergangenheit
Die NatureFirst-Initiative nutzt das Wissen über vergangene Aussterbeereignisse, um effektive Strategien für den Naturschutz zu entwickeln. Durch die Renaturierung von Flächen und die Schaffung vielfältiger Lebensräume versuchen wir, sowohl die Auswirkungen des aktuellen Klimawandels zu mildern als auch anderen Bedrohungen entgegenzuwirken. Unsere Maßnahmen zielen darauf ab, stabile und widerstandsfähige Ökosysteme zu schaffen, die in der Lage sind, zukünftigen Herausforderungen zu begegnen und die biologische Vielfalt zu bewahren.