Der Living Planet Index (LPI) ist ein bedeutender Indikator zur Messung der globalen biologischen Vielfalt. Er basiert auf den Populationsentwicklungen von Wirbeltierarten aus terrestrischen, Süßwasser- und marinen Lebensräumen weltweit. Entwickelt und verwaltet wird der LPI von der Zoological Society of London (ZSL) in Zusammenarbeit mit dem World Wide Fund for Nature (WWF) (Homepage des LPI) (Wikipedia).
Wie funktioniert der Living Planet Index?
Der LPI funktioniert ähnlich wie ein Aktienindex, indem er die Veränderungen der Populationen verschiedener Wirbeltierarten über die Zeit hinweg verfolgt. Er misst die durchschnittliche prozentuale Veränderung der Populationsgrößen von Tausenden überwachten Populationen (Our World in Data). Diese Daten werden aus einer Vielzahl von Quellen gesammelt, darunter wissenschaftliche Zeitschriften, Online-Datenbanken und Regierungsberichte. Der Index umfasst Daten von fast 40.000 Populationen aus über 5.200 Arten, darunter Säugetiere, Vögel, Fische, Reptilien, Amphibien und Schmetterlinge (ZSL).
Ergebnisse und Bedeutung
Die Ergebnisse des LPI werden alle zwei Jahre im Living Planet Report (LPR) veröffentlicht, einem führenden wissenschaftsbasierten Bericht über den Zustand des Planeten. Der LPR zeigt, dass die überwachten Wirbeltierpopulationen zwischen 1970 und 2018 durchschnittlich um 69 % zurückgegangen sind. Besonders starke Rückgänge wurden in der Region Lateinamerika und Karibik (94 %) sowie bei Süßwasserarten (83 %) festgestellt (Home) (ZSL). Diese Rückgänge werden hauptsächlich durch Lebensraumzerstörung, Übernutzung, die Einführung invasiver Arten, Verschmutzung, Klimawandel und Krankheiten verursacht.
Bedeutung für die Politik und Naturschutz
Der LPI wird von der Convention on Biological Diversity (CBD) als Indikator für die Fortschritte bei den Biodiversitätszielen genutzt. Er spielt eine wichtige Rolle bei der Überwachung des Fortschritts hin zu den Zielen und Vorgaben der Post-2020-Biodiversitätsziele, die auf der COP15 verhandelt wurden (Homepage).
Herausforderungen und Diskussionen
Der LPI ein wertvolles Instrument zur Verfolgung der biologischen Vielfalt. Aktuell gibt es Diskussionen über seine Sensitivität gegenüber extremen Populationsrückgängen und -zunahmen. Es besteht die Notwendigkeit, die ökologische Basis zu definieren und sicherzustellen. Das heißt auch dass der Index die Veränderung der Biodiversität ohne Vereinfachung erfasst (ZSL).
NatureFirst-Initiative: Anwendung des LPI
Die NatureFirst-Initiative nutzt den LPI, um den Zustand der biologischen Vielfalt in den renaturierten Gebieten zu überwachen. Die NFI ist bestrebt Daten über die Populationsentwicklungen in unseren Projekten zu sammeln. Dadurch können wir den Erfolg unserer Naturschutzmaßnahmen bewerten und anpassen. Unsere Bemühungen zur Renaturierung und Schaffung vielfältiger Lebensräume tragen dazu bei, die negativen Trends umzukehren und die biologische Vielfalt langfristig zu fördern.