Nisthilfen – Die einzige Liste die du brauchst!

Die Rolle von Nisthilfen

Nisthilfen spielen eine wesentliche Rolle im Erhalt und in der Förderung der Biodiversität in unseren Gärten und naturnahen Räumen. Sie bieten nicht nur notwendige Brutplätze und Schutzräume für eine Vielzahl von Tieren, sondern tragen auch aktiv zum Naturschutz und zur Erhaltung von Artenvielfalt bei. In einem Zeitalter, in dem Lebensräume zunehmend durch menschliche Aktivitäten eingeschränkt oder zerstört werden, sind solche künstlichen Unterschlupfe und Nistgelegenheiten oft lebensrettend für viele Arten. Die Palette der Nisthilfen ist breit und reicht von Nistkästen für Vögel über Insektenhotels bis hin zu speziellen Strukturen für Amphibien, Reptilien und Wildtiere.

Jede dieser Nisthilfen ist spezifisch auf die Bedürfnisse der jeweiligen Tierart abgestimmt. So benötigen Vögel je nach Art unterschiedlich große Nistkästen mit passenden Einfluglöchern, während Insekten wie Wildbienen kleine Röhren oder Bohrungen bevorzugen. Amphibien profitieren von naturnah gestalteten Laichgewässern, und Reptilien finden in Stein- und Holzhaufen ideale Versteck- und Sonnenplätze. Selbst für kleine Säugetiere wie Igel und Eichhörnchen lassen sich geeignete Unterschlüpfe schaffen.

Die Installation von Nisthilfen ist jedoch nur ein Teil der Gleichung. Es bedarf auch einer sorgfältigen Planung hinsichtlich der Platzierung, um sicherzustellen, dass diese von den Tieren angenommen werden. Zudem ist es wichtig, die Nisthilfen regelmäßig zu warten und auf ihre Eignung zu überprüfen. Dies schließt nicht nur die physische Integrität der Struktur ein, sondern auch die Sicherheit vor natürlichen Feinden.

Durch die Bereitstellung von Nisthilfen kann jeder einen wertvollen Beitrag zum Schutz und zur Förderung der heimischen Fauna leisten. Dieser einfache Schritt trägt dazu bei, unseren Gärten und städtischen Umgebungen wieder mehr Leben und Vielfalt zu verleihen. Weitere Themen zu Nisthilfen, Naturgarten oder Naturschutz im Garten findest du auf unserem YouTube Kanal.

Vögel

  1. Nistkästen: Verschiedene Größen und Einfluglöcher für diverse Vogelarten wie Meisen, Spatzen oder Stare.
  2. Halbhöhlenbrüter-Kästen: Geeignet für Arten wie Gartenrotschwanz oder Grauschnäpper.
  3. Schwalbennester: Künstliche Nester, die an Gebäuden für Mehlschwalben und Rauchschwalben angebracht werden.
  4. Storchenplattformen: Große Nistplattformen auf hohen Pfählen für Störche.
  5. offene Dachböden: Nischen sind oft für Greifvögel (z.B. Falken oder div. Eulenarten) geeignet.

Insekten

  1. Sandarium: künstlich angelegte oder offene Sandstellen, welche als Niststelle für bodennistende Wildbienen dient.
  2. Offene Bodenstellen aus Erde: wie Punkt 2.
  3. Niströhren aus Papier oder Schilf (horizontal angebracht)
  4. Schneckenhäuser (z.B. für die Schneckenhausmauerbiene)
  5. Stängel von Brombeere oder Holunder (Vertikal, einzeln angebunden)
  6. Wildbienen-Nisthilfen: Spezielle Nistblöcke oder -röhren für solitäre Bienen.
  7. Schmetterlingskästen: Unterschlupfmöglichkeiten als Schutz für Schmetterlinge.
  8. Schwebfliegen Lagune: Manche Schwebfliegen legen Ihre in feuchten/nassen Baumhöhlen.
  9. Steilwände: künstliche Löss- oder Lehm Wände, welche natürliche Abbruchkanten imitieren.

Wildtiere

  1. Igelhäuser: Geschützte Strukturen mit Eingang für Igel.
  2. Fledermauskästen: Spezielle Nistkästen für Fledermäuse an Bäumen oder Gebäuden. Offene Dachstühle z.b. als Wochenstube oder als Sommerquartier.
  3. Eichhörnchenkobel: Spezielle Nistkästen für Eichhörnchen.
  4. Nistkästen für Bilche (Siebenschläfer)

Amphibien

  1. Laichgewässer: Teiche oder Wasserstellen als Laichplätze für Frösche, Kröten und Salamander. Bevorzugt im Dickicht aus Wasserpflanzen (Stängeln) oder an dünnen Zweigen von Ästen oder Sträuchern, welche ins Wasser geweht/gelegt wurden.
  2. Amphibienburgen: Erdhügel, Steinmauern mit Ritzen oder Strukturen nahe Gewässern als Unterschlupf.
  3. Totholzhaufen: Bieten Schutz und Überwinterungsmöglichkeiten.

Reptilien

  1. Reptilienhaufen: Haufen aus Steinen oder Holz, die Sonnenplätze und Verstecke bieten.
  2. Sandhügel: Sonnige, sandige Bereiche für das Eierlegen von einigen Reptilienarten.
  3. Trockenmauern: Bieten Schlupfwinkel und Brutplätze für verschiedene Reptilienarten.
  4. Heuhaufen: Als Brutplatz für z.B. Kornnattern oder Versteckmöglichkeit zur Überwinterung.

Allgemeine Hinweise

  • Standortwahl: Entscheidend für die Effektivität der Nisthilfen ist die richtige Standortwahl, abgestimmt auf die Bedürfnisse der jeweiligen Tierart. Bitte informieren Sie sich hier auf dieser Seite oder unserem YouTube Kanal über die spezifischen Habitate.
  • Materialien: Natürliche, atmungsaktive Materialien sind zu bevorzugen.
  • Wartung und Pflege: Regelmäßige Kontrolle und Instandhaltung der Nisthilfen sind wichtig.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Nisthilfen eine wesentliche Rolle im Naturschutz und in der Förderung der Biodiversität spielen. Sie bieten nicht nur Schutz und Brutplätze für eine Vielzahl von Tierarten, sondern tragen auch dazu bei, die natürliche Artenvielfalt in städtischen und ländlichen Gebieten zu erhalten und zu fördern. Von Vogelhäusern über Insektenhotels bis hin zu speziellen Unterkünften für Amphibien, Reptilien und Wildtiere bietet jede Nisthilfe spezifische Vorteile und ist auf die besonderen Bedürfnisse der jeweiligen Tierart abgestimmt.

Die effektive Nutzung von Nisthilfen erfordert jedoch nicht nur deren Installation, sondern auch eine sorgfältige Wartung und regelmäßige Überprüfung, um ihre Wirksamkeit zu gewährleisten und die Sicherheit der Tiere zu garantieren. Es ist ebenfalls wichtig, bei der Platzierung der Nisthilfen die spezifischen Bedürfnisse und Verhaltensweisen der jeweiligen Tierarten zu berücksichtigen.

Abschließend lässt sich festhalten, dass der Einsatz von Nisthilfen in Gärten und naturnahen Umgebungen eine einfache, aber wirkungsvolle Methode ist, um aktiv zum Naturschutz beizutragen, wenn der natürliche Lebensraum oft nicht genug Angebote bietet. Durch diese kleinen, aber bedeutenden Schritte können wir dazu beitragen, die natürliche Vielfalt zu erhalten und unseren Lebensraum für die Zukunft zu bereichern.

Ps.: Sollte ich eine Nisthilfe vergessen haben, schreib mir eine Mail an gartenexpedition@gmail.com

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