Wenn der Juni ins Land zieht, erwacht der Naturgarten in voller Pracht. Jetzt ist die Zeit, in der viele heimische Wildblumen ihre ökologische Stärke entfalten. In diesem Blogbeitrag stelle ich dir fünf wertvolle Wildblumenarten und eine Bonuspflanze vor, die nicht nur schön anzusehen sind, sondern auch ökologisch von enormer Bedeutung für Wildbienen, Schwebfliegen und Schmetterlingsraupen sind.
Dieser Beitrag ist Teil meiner fortlaufenden Serie „Top 5 Pflanzen des Monats“, die dich durch das Gartenjahr begleitet und dir hilft, deinen Garten Monat für Monat artenreicher und lebendiger zu gestalten.
🌼 1. Wiesen-Pippau (Crepis biennis)
Der Wiesen-Pippau gehört zur Familie der Korbblütler und ist eine zweijährige Wildstaude, die bis zu 1 m hoch werden kann. Er gehört zu meinen liebsten Wildblumen.
🌿 Standort und Boden
- Licht: Sonne
- Boden: normal, durchlässig, frisch bis mäßig trocken
- Nährstoffbedarf: mäßig
🐝 Ökologischer Wert
- 79 Wildbienenarten
- 26 Schwebfliegenarten
- 1 Schmetterlingsart
- Pollenwert: 2/4 | Nektarwert: 2/4
Die Pflanze entwickelt zahlreiche Blüten an stark verzweigten Stängeln – ideal für Massentrachten. Sie ist besonders wertvoll in extensiven Wiesen oder als Lückenschließer in artenreichen Blumenflächen.
🌼 2. Kriechender Hahnenfuß (Ranunculus repens)
Ein heimischer Dauerblüher mit nostalgischem Charme, oft zu Unrecht als „Unkraut“ verschmäht.
🌿 Standort und Boden
- Licht: Sonne bis Halbschatten
- Boden: nährstoffreich, lehmig, frisch bis feucht
🐝 Ökologischer Wert
- 27 Wildbienenarten
- 10 Schmetterlingsarten
- 55 Schwebfliegenarten
- Pollen-/Nektarwert: je 1/4
Trotz niedriger Einzelwerte punktet der Hahnenfuß mit großer Blütenzahl über lange Zeit. Eine wertvolle Art für naturnahe Wiesen und Randbereiche.
🌼 3. Klatschmohn (Papaver rhoeas)
Symbol des Sommers und ästhetisches Highlight – doch der Klatschmohn ist mehr als nur schön, er ist neben anderen Ackerkräutern eine der symbolträchtigsten Wildblumen.
🌿 Standort und Boden
- Licht: volle Sonne
- Boden: durchlässig, humos bis sandig, mäßig nährstoffreich
🐝 Ökologischer Wert
- 4 Wildbienenarten
- 2 Schwebfliegenarten
- Pollenwert: 3/4
Auch wenn der Klatschmohn wenig Nektar bietet, überzeugt er durch hohen Pollenwert und seine Rolle als „Bodenlocker“ in artenreichen Ackerbegleitfluren.
🌼 4. Schöllkraut (Chelidonium majus)
Ein Klassiker an Mauern und Wegrändern, der mit seinen gelben Blüten und seinem orangenen Milchsaft auffällt.
🌿 Standort und Boden
- Licht: Sonne bis Halbschatten
- Boden: nährstoffreich, humos, locker
🐝 Ökologischer Wert
- 5 Wildbienenarten
- 4 Raupenarten
- Pollenwert: 2/4
Das Schöllkraut ist ein wertvoller Bestandteil von Ruderalflächen und bringt auch in schattigeren Bereichen ökologische Vielfalt.
🌼 5. Hunds-Veilchen (Viola canina)
Dieses bodennahe Veilchen punktet besonders durch seinen Wert als Raupenfutterpflanze.
🌿 Standort und Boden
- Licht: Sonne bis Halbschatten
- Boden: frisch, leicht, durchlässig, nährstoffarm
🐝 Ökologischer Wert
- 2 Wildbienenarten
- 15 Raupenarten
Viola-Arten gehören zu den Top-Futterpflanzen für zahlreiche Schmetterlingsraupen. Wer Schmetterlinge im Garten fördern möchte, kommt an ihnen nicht vorbei.
🌿 Bonuspflanze: Giersch (Aegopodium podagraria)
Oft gefürchtet – zu Unrecht! Giersch ist eine tolle Wildblume & ein bedeutender Doldenblütler für Wildbienen und Schwebfliegen.
🌿 Standort und Boden
- Licht: Sonne bis Schatten
- Boden: humos, nährstoffreich, frisch
🐝 Ökologischer Wert
- 31 Wildbienenarten
- 84 Schwebfliegenarten
- Pollenwert: 1/4 | Nektarwert: 3/4
Wer den Giersch im Zaum hält, kann ihn als wüchsige, bodenbedeckende Art mit enormem ökologischen Nutzen im Naturgarten kultivieren.
💬 Fazit: Mehr als nur Blütenpracht
Diese sechs Arten zeigen exemplarisch, wie heimische Pflanzen im Juni nicht nur ästhetisch überzeugen, sondern als essenzielle Bestandteile eines funktionierenden Gartenökosystems dienen.
Ob du nun Schmetterlinge fördern, Wildbienen schützen oder einfach nur einen lebendigen Garten gestalten möchtest – diese Pflanzen gehören auf deine Liste!
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📺 Das Video zur Serie findest du hier: YouTube-Kanal „Gartenexpedition“
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